Offener Brief: Vermittlung privater Unterkünfte funktioniert nicht. Eingetragene Betten sind blockiert

Die Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine ist ein zentrales Thema, gerade in Berlin. Bis zu 14.000 Menschen kommen täglich in Berlin an. Es wird mit bis zu 100.000 Menschen gerechnet, die in der Stadt bleiben könnten.

Die staatlichen Unterbringungsmöglichkeiten sind begrenzt und nicht beliebig schnell und qualitativ gut erweiterbar. Umso wichtiger ist deshalb, dass es auch möglich ist, private Angebote nutzen zu können. Sie entlasten staatliche Strukturen erheblich und sind dabei auch naturgemäß die besseren Angebote, um Menschen unterzubringen.

Die Plattform, die hierzu offiziell bundesweit beworben wird, funktioniert dabei leider nicht so, wie wir alle es uns gewünscht hätten. Dies war gerade hier in Berlin ein erheblicher Nachteil, weil damit private Angebote, die dort eingetragen sind, kaum genutzt werden konnten.

Die Vermittlung in private Unterkünfte am Hauptbahnhof als dem zentralen Punkt ankommender Menschen erfolgte im Ergebnis nur per Aufruf und Pappschild. Dazu wäre eine Plattform zur Erfassung und zum Mathing nicht nötig gewesen.

Nach Hinweisen von uns auch zu den Gefahren bei einer Vermittlung auf blanken Zuruf ohne weitere Prüfung am Hauptbahnhof wurde dieses Verfahren eingestellt. Die Bundespolizei warnt nun massiv dazu. So gut diese Erkenntnisse jetzt sind, sind im Ergebnis die Vermittlungen am Hauptbahnhof vor über zwei Wochen komplett eingestellt worden.

Wir haben zusammen mit anderen Seit Anfang März allen privaten und staatlichen Stellen dazu Hilfe und Unterstützung angeboten. Leider gibt es jedoch im Ergebnis bis heute weder eine funktionierende Matching-Plattform noch eine echte Vermittlung der dort eingetragenen Angebote. Weder Anbieter noch Suchende hören etwas.

Wir haben uns deshalb nach vielen Gesprächen mit vielen anderen Initiativen dazu entschlossen, einen offenen Brief zu schreiben. Wir brauchen für Berlin endlich eine Lösung. Und für viele andere Städte braucht es diese auch. Denn dort fangen all die Themen und Probleme gerade erst an, die wir hier seit Ende Februar schon erleben. 360.000 Betten, auf die letztlich nicht zugegriffen werden können, helfen gerade nicht und sind blockiert.


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