Ukraine: Berlin gerät an die Grenzen der vernünftigen Unterbringung

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Die Kapazitäten der Unterbringung in Berlin kommen an ihre Grenzen. Bisherige Einrichtungen können kaum noch wieder eröffnet werden. Neue Unterkünfte können nicht schnell genug eröffnet werden, weil sie erst geprüft und dann ertüchtigt werden müssen. Deshalb gibt es jetzt wieder Notunterkünfte.

Heute nacht eröffnete die Messehalle 11.1 bereits als Notunterkunft für Menschen aus der Ukraine. Rd. 350 Menschen wurden zunächst dort untergebracht. Ziel ist es jedoch, dass sie in der Notübernachtung nur für eine Nacht bleiben und dann auf andere Unterkünfte verteilt werden. 

Kapazitäten gibt es dort für bis zu rd 900 Menschen. Theoretisch ist auch noch ein weiterer Ausbau denkbar. Auslöser waren gestern noch ausserplanmäßig ankommende Busse. 17 Busse mit rd. 900 Menschen wurden offenbar zusätzlich nach Berlin geleitet, statt gleich in andere Bundesländer verteilt zu werden. 

Gestern kamen ca. 8.600 Menschen am Hauptbahnhof an, darunter alleine 5 Sonderzüge mit rd. 3.000 Menschen, die sicher auch hätten umgeleitet werden können. Dazu kamen mit regulären Bussen rd. 1.000 Menschen an, zuzüglich der o.g. 900 Menschen aus den unangekündigten Bussen. 

Untergebracht wurden fast 1.000 Menschen durch das Land Berlin, dazu noch zahlreiche nicht wirklich erfasste private Unterbringungen. 

Am Wochenende soll der Flughafen Tegel eröffnen und dann neben der Registrierung und ähnlichen Abläufen auch Platz für bis zu 3.000 Menschen zur Übernachtung bieten. 

Berlin prüft weiterhin die Eröffnung einer Notunterkunft in einer bisher nicht genutzten Halle am BER mit rd. 25.000 qm Fläche. 

Es ist offensichtlich, dass Berlin nicht auf Dauer rd. 1.000 neue Übernachtungsplätze pro Tag wird finden können. Mit den heute genannten Zahlen von gestern hat Berlin damit bisher knapp 10.000 Menschen öffentlich untergebracht. Und jede Prognose, soweit sie bisher möglich ist, sagt aus, dass sich die Zahl der fliehenden Menschen und damit die Zahl derer, die auch nach Deutschland kommen, noch erhöhen wird. 

Die offiziell vorgestern schon genannten neuen Unterkünfte haben rd. 2.000 Plätze. Von denen sind nun mindestens 350 bereits belegt. Hinzu kommt Tegel mit weiteren max. 3.000 Plätzen. All dies zusammen gibt es demnach eine „Platzreserve“ von vielleicht fünf Tagen. 

Neben einer besseren Verteilung auf andere Bundesländer und das Vermeiden von solchem Irrsinn, 17 Busse nachts nach Berlin zu leiten, gehört sicherlich auch der Gedanke an eine Beschlagnahme von Immobilien oder Agreements mit privaten Anbietern – auch Zimmer- oder bettelweise – zu den Denkmodellen, die jetzt ganz nach vorne gehören. Private Anbieter an sich gibt es, sowohl for free wie auch gewerbliche. Die bisherigen Plattformen zur Vermittlung bewältigen das jedoch nicht wirklich. Also warum nicht einfach Betten bei Plattformen wie booking.com buchen?

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