Am morgigen Freitag wird die letzte Turnhalle als Notunterkunft aufgelöst. In der Spitze waren es über 60.
Die Turnhalle in der Fritz-Reuter-Straße ist die letzte Turnhalle, die nun noch als Notunterkunft für Geflüchtete genutzt wird und jetzt auch aufgelöst wird. Die Menschen werden auch dort morgen ab 10 Uhr von Bussen abgeholt und in neue und bessere Unterkünfte umziehen.
Dazu gehört u.a. die GU in der Haarlemer Straße. Familien sollen im Bezirk bleiben und werden deshalb auf entsprechende Unterkünfte “kleinteilig” verteilt. Menschen aus den sog. “sicheren Herkunftsstaaten” werden in der Mertensstraße untergebracht.
Damit endet das Kapitel der Notunterkünfte in Turnhallen nun endlich, wenn auch leider viel zu spät.
Daneben leben jedoch weiterhin noch sehr viele Menschen in anderen Notunterkünften, die zwar keine Turnhallen sind, aber dabei oft keinen wesentlich besseren Standard bieten. Auch dies ist noch eine große Aufgabe, die vor Berlin liegt. Weiterhin reichen gute und bessere Unterkunftsplätze nicht aus oder sind noch nicht fertig.
Das Leben von der Hand in den Mund betrifft nicht nur die Menschen, die damit umgehen müssen, sondern auch die Politik und Verwaltung. Manches hängt an der BIM, manches an Bezirken, Einiges am LAF. Im Ergebnis ist Berlin bundesweites Schlusslicht bei der Auflösung von Notunterkünften.
Die Probleme, die sich daraus ergeben und auch die daraus resultierenden Aufgaben werden wir am Wochenende noch ausführlich beschreiben. Dazu gehören die Verfahren bei der Auflösung ebenso dazu wie der Umgang mit den Menschen in einigen neuen.
Wichtig ist zunächst, dass das Kapitel Turnhalle nun abgeschlossen sein wird. Es hat zu lange gedauert und hätte es noch länger unter dem alten Senat. Das entlastet den neuen nicht komplett, aber gehört auch zum Thema.Berlin hängt in den Fäden der dezentralen Organisation und in der gleichzeitigen Rolle als Land und Kommune gefangen.
Manchmal beschleicht das Gefühl, dass ein aufregendes Miteinander wieder dem Dienst nach Vorschrift gewichen ist. Und genau dies macht traurig und besorgt, weil die Stadt genug Probleme hat, aber keine selbst gemachten mehr braucht.
Ein ist ein erster Schritt, und es ist nicht der Letzte.