Landeseigener Betreiber übernimmt erste Unterkunft

 

 

Berlin hat wie berichtet unter Mithilfe von Hamburger Strukturen einen eigenen landeseigenen Betreiber für Flüchtlingsunterkünfte gegründet. Dieser übernimmt nun zum 19.04. die erste von drei Unterkünften.

Diese erste Unterkunft wird die Maxie-Wander-Straße sein. Hier handelt es sich um eine Gemeinschaftsunterkunft, die lange von der PeWoBe betrieben und zwischenzeitlich an die PRISOD als Betreiberin übergeben wurde.

Danach werden noch die Wassersportallee (ebenfalls ehemals PeWoBe, aktuell noch Apardo) und die als erstes Tempohome an den Start gegangene Venusstraße/Quittenweg (bisher Works gGmbH als Betreiber) übernommen.

Die Übergaben der beiden folgenden Unterkünfte sollen noch im April bzw, im Mai stattfinden.

Damit sind dann die drei Unterkünfte übernommen, die Gegenstand des Senatsbeschlusses vom Februar zur Gründung des landeseigenen Betreibers waren.

Zum Aufbau wurde der altersbedingt beim Hamburger Träger Fördern & Wohnen ausgeschiedene langjährige Geschäftsführer Rempert Vaerst geholt. Das bisherige Mitarbeiterteam ist angabegemäß ebenfalls aus Hamburg nach Berlin gekommen.

Stutzig stimmt nun jedoch eine Aussage seitens der Geschäftsführung, dass “im Anschluss an den Interimsbetrieb die Detailplanung für die zweite Phase, den Aufbau des landeseigenen Betriebs, erfolgt”.

Bisher war lediglich von den genannten drei Unterkünften die Rede. Eine Ausweitung der Tätigkeit stand bisher nicht zur Diskussion und wurde auch bereits hart von den bisher tätigen gemeinnützigen Trägern wie auch dem Flüchtlingsrat kritisiert. Nach Rücksprache mit der Senatsverwaltung für Finanzen soll hieran auch nicht grundsätzlich gerüttelt werden. Man orientiere sich u.U. eher an der Zahl von 700 Bewohnern als Vorgabe, weshalb auch möglicherweise eine vierte Unterkunft dazukommen könne.

Verwundern muss auch, dass offenbar bisher keine Mitarbeiter neu eingestellt werden, die den speziellen Berliner Markt kennen, sondern wohl nur mit ausgeliehenen Mitarbeitern aus Hamburg gearbeitet werden soll. Hier sind jedoch die genauen Pläne auch noch nicht bekannt.

Insofern bleibt sowohl die inhaltliche Aufstellung dieses neuen Trägers wie auch der nun geplante Umfang seiner Tätigkeiten noch etwas im Unklaren. Federführung bei dem landeseigenen Betreiber hat zunächst die Senatsverwaltung für Finanzen. Die Verzahnung mit dem LAF bzw. SenIAS ist noch nicht wirklich zu abgeschlossen.

Grund für die Gründung eines landeseigenen Betreibers war die größere Flexibilität, in Notsituationen auch ohne Ausschreibungen Vergaben vornehmen zu können. Hieran waren in der Vergangenheit ja mehrere Inbetriebnahmen fertiger Unterkünfte gescheitert.

Die Frage ist nun aber, ob man tatsächlich nur aus diesem Grund einen landeseigenen Betreiber aufgestellt hat oder ob es sich um ein generelles Modell für die Zukunft handeln soll.

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