GIERSO setzt BewohnerInnen des LAF per morgen vor die Tür

 

 

Mit gestern verteilten Schreiben hat die Gierso in drei Unterkünften die Bewohner aufgefordert, die Unterkunft per morgen zu verlassen. Gekündigt wurden  dabei ausschließlich die Menschen, die noch in Zuständigkeit des LAF sind. Dieser Schritt ist vermutlich rechtswidrig.

Betroffen sind Menschen in den Unterkünften Rennbahnstraße, Soorstraße und Staakener Straße. Dabei sind insgesamt 116 Bewohner betroffen: 53 aus der Rennbahnstraße, 44 in der Soortraße und 19 aus der Staakener Straße. Im Moment laufen noch Verhandlungen, ob die Frist auf nächste Woche verlängert werden kann. Ein Ergebnis ist jedoch noch offen.

Deshalb läuft die Planung im Moment darauf hinaus, dass der weitaus überwiegende Teil der Bewohner morgen in die Gemeinschaftsunterkunft auf dem Tempelhofer Feld umziehen, weil dies die einzige sofort verfügbare Unterkunft ist und eine individuelle Planung in der Kürze kaum möglich ist.

Hintergrund sind vermutlich anhaltende Streitigkeiten zwischen Gierso und LAF über Zahlungen, offene Rechnungen und Vertragsstreitigkeiten. Der Vertrag wurde bereits im Juni gekündigt.  Im Zuge dieser Kündigung wurden seinerzeit bereits zwei Unterkünfte vom LAF geräumt, jedoch weiterhin von den sozialen Wohnhilfen einzelner Bezirke belegt. Neben einer seit Monaten fehlenden Abwicklungsvereinbarung zur Vertragsauflösung hatten auch Gläubiger Ansprüche erhoben, die dann vom LAF vorrangig bedient werden mussten.

Von der Gierso wird dem LAF vorgehalten, die Unterkünfte weiterhin als LAF-Unterkünfte zu führen, weshalb Zahlungen der sozialen Wohnhilfen bzw. der Jobcenter nicht direkt abgerechnet werden können, sondern weiterhin über das lAF erfolgen. LAF und Senatsverwaltung verwiesen darauf, dass eine andere Abwicklung nicht möglich ist, solange es eben keine Abwicklungsvereinbarung gebe.

Dazu laufen bereits Rechtsstreitigkeiten vor dem Landgericht Berlin. Ebenso wurden die Mietverträge für die Unterkünfte Rennbahnstraße und Soorstraße vom Vermieter gegenüber der Gierso gekündigt. Dazu gab es nach unseren Informationen auch immer wieder ausstehende Gehaltszahlungen.

Warum nun die Gierso diesen sehr kurzfristigen Schritt macht, bleibt dennoch unklar.  Wie sich der zunehmende Wust aus Vorwürfen, Kündigungen, Vertragsinhalten  und auch rechtlichen Auseinandersetzungen auflösen soll, bleibt dabei schwer vorstellbar. Bedauerlich ist am Ende, dass die Bewohner nun  innerhalb von zwei Tagen vor die Tür gesetzt werden und umziehen müssen.

 

3 Gedanken zu „GIERSO setzt BewohnerInnen des LAF per morgen vor die Tür“

  1. Ganz miese Nummer, gegen die GIERSO zu hetzen. Hier ist das LAF derjenige, der sich nicht an Verträge und Absprachen gehalten hat. Das LAF versucht, auf dem Rücken der Bewohner die GIERSO kaputt zu spielen. Soll die GIERSO weiterhin die Bewohner ohne jede Zahlung des LAF auf eigene Kosten unterbringen? Ich arbeite seit mehreren Jahren in der Rennbahnstrasse und bin stinksauer, wenn ich so einen Mist lese.

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    • Lieber Jürgen, das, was wir geschrieben haben, ist weder Mist noch stimmt daran etwas nicht. Ob und an welche Absprechen sich das LAF nicht gehalten haben mag, können wir alle nicht beurteilen, denn wir waren nicht dabei und kennen die Vorgänge im Detail nicht. Und selbst wenn das so sein sollte, kann es schlicht nicht sein, dass ein Betreiber am 27.12. Bewohner zum 29.12. vor die Tür setzen will. Das ist verachtend und trifft alle Beteiligten zu einer Zeit, die offenbar gezielt gewählt wurde, weil ohnehin alles unterbesetzt oder im Urlaub ist. Das muss man jedenfalls dabei unterstellen. Im übrigen ist es nach unseren Informationen nicht richtig, dass die Gierso nicht bezahlt wurde. Insgesamt bringen wir Fakten und hetzen nicht. Und dass die Gierso seit Jahren “im Feuer” hängt, dürfte hinreichend bekannt sein.

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  2. Ich teile den Ärger über den Umgang mit Menschen!
    Darüber hinaus die Fragen mit mittelfristiger Perspektive: Gibt es irgendeine Information, wie es mit der Soorstrasse weitergehen soll – es war doch im Gespräch diesen Standort auszubauen und weiterhin zu nutzen oder dort Wohnungen einzubauen?
    Was ist mit den anderen Unterkünften?
    Ist da irgendwas dabei, was die schwierige Lage auf dem Markt der Wohnungen mittelfristig erleichtern könnte
    Ich weiß, das nutzt denen, die jetzt aufs Tempelhofer Feld müssen nix, aber vielleicht in ein paar Wochen?

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